Donnerstag, 29. September 2011

Gestrandet in Bangalore

Auf seinen Lippen liegt ein leichtes Laecheln.
Seine Augen heissen mich Willkommen. Es ist diese Art von Augen die von Weisheit, Freundschaft und Liebe sprechen.
Die Griechin will hier kurz Wasser holen...


"I belong to the water" erklaert er, "thats why I have to connect with water everyday".
Weder sein fortgeschrittenes Alter, seine wenigen, langen, weissen Haare, dessen Ausrichtung an ein missgluecktes Experiment mit Starkstrom erinnern, noch seine enge knallige Badeshort oder seine dottergelbe Badekappe gespiekt mit zwei knallroten Herzen lassen seine Austrahlung verblassen.
Ich stehe am Rand eines von Palmen umgebenen Pool. Gerade die 44zigste Bahn beendet. Fertig.
Ich bin allein, bis mir ein zufriedens Laecheln auffaellt. Der Besitzer ist ein Herr mit weissen Haaren.
Er kommt mir entgegen. Er ist viel rumgekommen. England, Deutschland, Suedamerika,
Nun liegt sein Schiff vor Anker.
"Your heart and your mind have to be in balance."
Es faellt schwer ihm zu folgen. Wie kommt er jetzt darauf?!
Doch ich entschliese mich zu zuhoeren.
Nach der Geburt nehmen wir vom Bauchnabel aus wahr. Das Ich ist nicht greifbar. Langsam beginnen wir mit dem Verstand zu begreifen, zu analysieren. Die Welt besteht aus Fakten.
In der Jugend geben wir uns der Sexualitaet hin. Nach ein paar Jahren beginnt der Verstand zu streben. Zu streben nach Geld, Macht und Besitz..."and you will die in fear"
...da sie keinen Wasserfall zur Hand hat
E = mc2. Alles ist relativ. Du, Ich, der Baum.
"Because love is eternal. Listen to your heart."
So abrupt, wie das Gepraech begann, endet es. Er steigt in den Pool und widmet sich vertieft seinem Element.
Am Ausgang umarmt mich der junge Securityman. "We are friends now."
Verdutzt geh ich los.
Der Heimweg fuehrt mich vorbei an bluehenden Beeten, Wellblechhuetten, dem modernen Taxoffice. Der lauwarme Wind blaest durch die Gassen. Ein bunter Plakatschnipsel schlittert vor mir ueber den Weg.
Zwei Worte sind noch zu entziffern.
"Welcome you"




Sonntag, 11. September 2011

2000

Hey hippi..
Jetzt koennen wir hier richtig krachen lassen..Jubilaeum, der Blog wurde soeben von seinen 2000sten Besucher besichtigt..oder im Geiste des Selbigen bezueglich des Buchstabenwirrwarrs, dass deutsch seien soll berichtig. Aber man weiss es nicht...
Darum hab ich euch zur Feier des Tages eine Umfrage spendiert, die im Galileoranking (kurze Anmerkung: im indischen Fernsehen gibts deutsches Galileo auf englisch) der 10 ueberfluessigesten Umfragen den Platz 1 belegen wuerde, dicht gefolgt vom Zensus...
Und wenn ihr brav seid gibts auch bald mal Videos!


Liebe Gruesse

Icke (abgeleitet von Jens)


Samstag, 10. September 2011

Colourful Dreams

Eine Kuh fliegt vorbei, ein, zwei, Hunde, eine Ziege. Es riecht nach Gewuerzen, es stinkt nach Fekalien.
Ich klammer mich fest, versuche mich festzuhalten. Zwei Katzen kebeln auf einem Dach, eine faellt. Haengt am Regenrohr. Ich fliege durch die Strassen. Vor mir mein Gastvater, unter mir ein Stueck altes Metal mit zwei Reifen. Um mich herrum die Innenstadt der modernen It-Boomcity Bangalore.
Der Bus haelt hier...wenn er Lust dazu hat.
Wir fahren schnell mir eine neue indische Simkarte kaufen. das heisst wir brauchen 2 Stunden. Dafuer kenne ich jetzt ganz Bangalore inklusive aller Verwandtschaftsgrade.
So fahren wir durch die Strassen und Gassen... und innerstaedtischen Feldwege.
Was man in Deutschland oft als Motorcross bezeichnet nenn man hier Strassenverkehr. Tausende mehrere Zentiemeter tiefe Schlagloecher dienen als Verkehrsberuhigung. Und ich spreche hier von den Hauptstrassen. Auch die Ampel erfuellen, ander als auf den ersten Blick vermutet, eine wichtige Aufgabe... Bei Dunkelheit dienen sie als Strassenbeleuchtung.
 Grundsaetzlich ist die indische Mentalitaet im Strassenverkehr Ur-Poettisch. Frei nach dem Motto "Was nicht passt, wird passend gemacht".
 


Montag, 5. September 2011

Ach...

...uebrigens. Es gibt Resultate fuer die zwei Blogumfragen.
In der Ersten war die Frage, was ihr von meinem Auslandsaufenthalt haltet.
59% meinen: "Hey cool, ich will auch!" Wenn dem so ist stehe ich gern fuer Fragen zur Verfuegung oder ihr werft einen Blick auf www.icja.de .
Immerhin 35% kennen die richtige Antwort: "42" Du verstehtst nur Bahnhof, dann googel das gefaelligst selbst ;)
Ganze 8% denken positiv, geniessen die Zeit ohne den Schluwi und sagen: "Endlich ruhe hier... ;)"
Nur 2% meinen zu meiner Abwesenheit: "Schade eigentlich..." Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass der Rest sich einfach fuer mich mitfreut ;)
Die zweite Umfrage betraf den Inhalt und das Layout meines Blogs: die Mehrheit, ohne Gegenstimmen, haelt meinen Blog fuer interessant und ansprechend. Danke hier fuer!
Und noch was anderes. Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten oder bei Ebay versteigern (meine Gewinnbeteiligung betraegt jedoch 51%). Ich schreibe naemlich meist unter widerigen Umstaenden..von der englischen Tastatur mal abgesehen. Teils sind die Eintraege auf dem Handy entstanden, teils auf defekten Tastaturen ohne Beschriftung und oft unter Zeitdruck. Zum Beispiel heisst "Hallo" auf Kannada nicht "Mamaskara" sondern "Namaskara".
Uebrigens ich freu mich ueber jeden neuen Leser, Feedbacks und Kommentare!

Liebe Gruesse an alle die von mir lieb gegruesst werden wollen und an alle die, die gerne Nudeln essen. Oh ich schweife ab...aber mal so am Rande: ein Koenigreich fuer eine Portion Nudeln! So sehr ich das indische Essen auch schaetze, Reis haengt mir langsam zum Hals raus...

Nun gut: Liebe Gruesse euer Oberschluwi Till


(Wer diesen Eintrag oder die Kommentare heut vor der Ueberarbeitung gelesen hat, weiss, dass sich das Internet hier gegen mich verschworen hat!)

Buerokratie fuer Fortgeschrittene

7... Eine interssante Zahl.
In diesem Fall eine Zeitangabe.
Morgens um 8 Uhr gings los. Schliesslich hatten wir, alle Freiwilligen des ICDE India, viel vor.
Bewegung ist fuer Beamtete ein fremd 

Wort
Admission Paper fuer die Aufenthaltsgenehmigugn beantragen, Essen gehen, einen guten Money Exchange Point finden, Shoppen gehen und bei einer Feier des ICDE India unsere Gastfamilien treffen.
Schnell ins Foreignen Affairs Ministery. Gefuehlte 30 Seiten zur Beantragung des Admission Papers abgeben.
Der Erste hat er geschafft. Er hat den Kampf gegen die finster guckenden Beamten gewonnen.
Entweder sind Beamten ueberall gleich...
oder die haben alle deutsche Verwandte!
Der Zweite kriegt es nicht. Aber der Vierte. Dem Achten fehlt ein Dokument. Es fehlt allen. Die Gesihtsausdruecke der Freiwilligen wechseln alle 30 Minuten von genervt ueber gestresst zu total erschoepft.
7 Stunden spaeter ist es geschafft. um 17 Uhr hat jeder seinen Wisch.
Die Gaskocher und die Zelte werden wieder abgebaut.
Nur leider hatten wir sowohl Zelte, als auch Gaskocher vergessen.Naechster Programmpunkt: indisches Turboshopping. 1450 (ca. 22 Euro) fuer ein original Springfield- und Pumahemd und eine Dieseljeans.
Verschwitzt und muede betreten wir ein edles Hotel. Der Uniformierte an der Tuer laechelt und gruesst.
Ich treffe auf sehr interessante Personen...
meine Gastfamilie!

(Dies ist immer noch ein  Nachtrag vom Arrivalcamp, bald wirds aktueller! )